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Schlafstörungen im Alter

Chronische Schlafstörungen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, besonders im Alter. Natürlich verändern sich die Schlafgewohnheiten der Menschen im Laufe der Jahre. Ältere Personen brauchen in der Regel weniger Schlaf als junge. Auch könnte man argumentieren, dass Schlafstörungen bei Senioren nicht ins Gewicht fallen würden, können Rentner und Pensionisten am Morgen doch länger schlafen, oder sich tagsüber noch einmal hinlegen.

All das ist richtig, löst jedoch nicht das Problem. Denn wenn man im Alter schlecht schläft, können dadurch Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder chronische Herzschwäche verstärkt werden. Egal, ob man von schlechtem Schlaf selbst betroffen ist, oder ihn bei einem Angehörigen beobachtet: man sollte die Entwicklung des Problems immer aufmerksam beobachten, nach den Ursachen forschen und bestenfalls Abhilfe schaffen. Einige Erklärungen wie es zu unruhigem Schlaf kommt, sowie Tipps gegen Schlafstörungen, sind hier nachzulesen.

Wann genau man von einer Schlafstörung spricht

Irgendwann trifft es jeden: man kann, so sehr man sich auch bemüht, nicht einschlafen. Das kann ganz grundlos sein oder vielleicht wälzt man in der Nacht auch Sorgen, und findet deshalb nicht in den Schlaf. Kommt dies ab und zu einmal vor, spricht man noch nicht von einer Schlafstörung.

Diese tritt dann auf, wenn über einen Zeitraum von drei Monaten, mindestens drei Mal in der Woche, schlecht, oder gar nicht, geschlafen wird. Je nach Einzelfall kann bereits das Einschlafen schwer fallen, oder die Tiefschlafphase ist durch sehr frühes Erwachen verkürzt. Auch gibt es sogenannte Etappen-Schläfer, die mehrfach pro Nacht aufwachen, und dann nur mühsam wieder einschlafen.

Genauso schlecht wie zu wenig ist übermäßiger Schlaf. Man spricht also auch von einer Schlafstörung, wenn regelmäßig nicht nur nachts, sondern auch tagsüber viel geschlafen wird. Alleine der Nachtschlaf beträgt hier mehr als zehn Stunden täglich.

Warum vermehrt Senioren betroffen sind

Der menschliche Organismus ist auf stetige Veränderung eingestellt. Etwa ab dem 50. Lebensjahr verändert sich das Schlafverhalten vieler Menschen. Bereits mit 65 leidet in Deutschland jeder Zweite an einer chronischen Schlafstörung.

    Davon sind mehr Frauen als Männer betroffen. Bei Frauen liegt einer der Gründe im sinkenden Östrogenspiegel während der Wechseljahre. Der kann sich negativ auf das Schlafverhalten auswirken. Der natürliche Alterungsprozess der Zellen kann ebenfalls negative Auswirkungen auf den Schlaf haben.

    Daneben gibt es eine Vielzahl individueller Gründe, die oft ebenfalls mit dem Alterungsprozess verknüpft sind. Im Alter treten zum Beispiel vermehrt Erkrankungen wie

    • Übergewicht
    • Diabetes mellitus
    • Demenz
    • Erkrankungen der inneren Organe auf

    Auch sind viele Senioren einsam und neigen deshalb zu Depressionen oder Angststörungen. Auch schwierige Lebenssituationen, wie die Trauer um den verstorbenen Partner oder finanziell bedingte Zukunftsängste, treten im Alter häufig auf.

    All diese Punkte können Schlafstörungen bei Senioren verursachen. Oftmals hadern Senioren, wenn auch unbewusst, mit übermäßiger ungefüllter Freizeit. Besonders wenn jemand, auf Grund körperlicher Probleme, nicht mehr sehr mobil ist, fehlt dem Körper die sonst gewohnte Bewegung. Wer körperlich, oder auch geistig, nicht ausgelastet ist, schläft häufig ebenfalls schlecht.

    Tipps und Rituale um besser einzuschlafen

     

    Mit einigen Grundregeln für einen guten Schlaf kann die Schlafstörung oftmals eingedämmt, oder beseitigt, werden. Wer Probleme mit dem Nachtschlaf hat sollte ab dem Nachmittag keinen Kaffee, grünen und schwarzen Tee sowie Cola mehr trinken, und nicht spät zu Abend essen. Eine Temperatur von 16 bis 20 Grad im Schlafzimmer fördert das Einschlafen, weshalb vor dem Zubettgehen im Sommer gelüftet und möglichst bei offenem Fenster geschlafen werden sollte.

    Im Winter sollte eine entsprechende Bettdecke gewählt werden, um nicht auszukühlen. Fernsehen, Computer und Smartphone sollten eine Stunde vor dem Zubettgehen tabu sein. Wenn es die Mobilität erlaubt, sollte man sich tagsüber ausreichend bewegen, und möglichst auch noch einen Abendspaziergang machen. Geistig bringt man sich zum Beispiel mit Kreuzworträtseln, Schach, anspruchsvollen Büchern oder einem Diskussionskreis auf Trab.

    Das Einschlafen fällt weiterhin leichter, wenn man sich Rituale dafür zurecht legt. Diese können bereits tagsüber beginnen, etwa mit einem immer gleichen Tagesablauf und Zeitplan. Ein koffeinfreier Gute-Nacht-Trunk, zum Beispiel Kräutertee oder Milch mit Honig, signalisiert dem Körper, regelmäßig eingenommen, dass Schlafenszeit ist. Außerdem sollte tagsüber nur im Ausnahmefall geschlafen werden. Sonst besteht die Gefahr nachts nicht müde genug zu sein.

    Helfen Schlafmittel?

    Von der Einnahme von Schlafmitteln ist bei Schlafstörungen abzusehen, besonders wenn es sich um Senioren handelt. Denn Schlaftabletten haben oft eine durchschlagende Wirkung, die für den Organismus älterer Menschen verheerend sein kann. Muss man nach der Einnahme von Schlafmitteln beispielsweise zur Toilette, erhöht sich häufig die Sturzgefahr durch Gangunsicherheit.

    Außerdem können auch Senioren von Schlafmitteln abhängig werden. Schlaftabletten sollten nur dann eingenommen werden, wenn der behandelnde Arzt dies ausdrücklich empfiehlt. Besser setzt man auf pflanzliche Helfer, die als Tee, Tropfen oder Kapselpräparat eingenommen werden. Baldrian, Melisse, Hopfen und Lavendel wird eine schlaffördernde Wirkung nachgesagt.

    Werden parallel Medikamente eingenommen, sollte auch bei Einnahme von pflanzlichen Mitteln eine Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Frauen, die auf Grund der Wechseljahre schlecht schlafen, können Mönchspfeffer, Traubensilberkerze, Rotklee oder Soja ausprobieren.

    Wenn stärkere gesundheitliche Probleme die Ursache sind

    Helfen all die genannten Dinge nicht, können gesundheitliche Probleme die Ursache für die Schlafstörungen sein. Durch eigene Beobachtung und eine Besprechung mit dem Hausarzt, kommt man der Ursache oft auf den Grund: schließlich weiß er welche Grunderkrankungen zu beachten sind. Fällt etwa auf, dass Atmungsstörungen der Grund für den schlechten Schlaf sind, können Gewichtsreduktion (bei Übergewichtigen), der Verzicht auf Alkohol und Schlafen auf dem Rücken helfen.

    Wer unter einer Angststörung oder Depressionen leidet, kann Hilfe beim Psychotherapeuten suchen. Gegebenenfalls können Psychopharmaka den Nachtschlaf wieder herstellen. Häufig leiden Senioren unter dem Restless-Legs-Syndroms. Dies ist oft die Folge einer Niereninsuffizienz oder Schilddrüsenfunktionsstörung. In vielen Fällen kann es medikamentös behandelt werden.

    Ein Fazit

    Es wurde deutlich, dass die Gründe für Schlafstörungen im Alter sehr vielfältig sind. Deshalb gibt es zur Behebung des Problems leider keine allgemeingültige Lösung. Wer sich selbst, oder einem Angehörigen, effektiv helfen möchte muss diese Dinge beachten: Die Schlafstörung sollte ehrlich und kompromisslos beobachtet und eingeschätzt werden. Bei allen Dingen, die sich selbst realisieren lassen, ist Konsequenz das A und O, um eine Veränderung zu erzielen. Im Zweifelsfall sollte immer der Hausarzt, der einen bei Bedarf an einen Facharzt überstellt, konsultiert werden.

     

    Quellen:

    www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/schlafstorungen-im-alter-warum-die-krankheit-unterschatzt-wird-und-was-betroffenen-helfen-3059.php

     

    www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/psychische-stoerungen-im-alter/schlafstoerungen/.

     

    www.barmer.de/gesundheit-verstehen/schlafen/schlaf-im-alter-242052

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