Zwei, die sich nicht unterkriegen lassen: Elke & Peter Olbrich aus Böblingen

Die Gesichter der Pflege und Betreuung in Deutschland sind facettenreich. Oft sind es die finanziellen Gesichtspunkte,  die über eine optimale Versorgung der Angehörigen mit entscheiden. So ging es auch Frau Elke Olbrich...1948 geboren in Thüringen, aufgewachsen im schönen Aichtal, erlitt sie ihren ersten Schicksalsschlag im Alter von 15 Jahren durch eine Hirnblutung , die eine Querschnittslähmung ab Brustbein nach sich zog. Jahrelange Aufenthalte in verschiedenen Krankenhäusern folgten und beinhalteten monatelanges, zermürbendes Liegen in einem Gipsbett, dem sie dann irgendwann entwuchs und in dem sie auch nicht länger ausharren wollte. Sie raffte sich auf, lernte mit einem Rollstuhl zu fahren und erreichte dadurch wieder ein Stück Selbstständigkeit. In Ludwigsburg besuchte sie die Handelsschule mit Heimunterbringung. Doch nicht nur kaufmännische Fächer standen in dieser Schule auf dem Stundenplan: Elke entdeckte für sich ihre große Liebe zum Sport. Insbesondere die Leichtathletik hatte es ihr angetan, vorzugsweise das Schnellfahren im Rollstuhl - aber noch mehr begeisterte sie das Tischtennis. Eine ganze Vitrine voller Medaillen und Pokale zeugen von ihren sportlichen Erfolgen, die letztlich zur Aufnahme in die Olympiamannschaft führte und ihr zur Krönung die Silbermedaille von 1972 einbrachte. Beruflichen Erfolg hatte sie von 1966-1973 als Sachbearbeiterin in einer mechanischen Weberei, später als Rechnungsprüferin in einer Kartonagenfabrik.

Peter O., geboren in der Oberpfalz, ist seit 1960 in B. wohnhaft. Im zarten Alter von 1 ½ Jahren, wenn Kinder laufen lernen, erkrankte er an Polio und musste stattdessen lernen, sich mit Stützkrücken zu helfen und fortzubewegen. Später erlernte er das Rollstuhlfahren und entschied sich als Heranwachsender für eine Heimunterbringung in Bad W., um dort eine dreijährige Ausbildung zum Feinmechaniker und Informationselektroniker zu absolvieren. Er wurde nach erfolgreicher Lehrzeit 1971 bei der Firma H. eingestellt und gehört zu der glücklichen Generation, die noch 40 Jahre bei einem einzigen Arbeitgeber angestellt waren. Glücklicherweise wurde auch an dieser Ausbildungsstätte der Sport sehr gefördert und Peter entschied sich ebenfalls für die Leichtathletik: Speer- und Diskusswerfen, Kugelstoßen, Rollstuhlrennen – aber vor allem tat er sich im Schwimmen hervor. Man wurde auf ihn aufmerksam und er wurde in den Kader der deutschen Olympiamannschaft aufgenommen.

Nach ihrer Hochzeit bezog das Paar die gemütliche Dreizimmer-Wohnung in B., in der sie noch heute leben: barrierefrei und auf ihre Anforderungen zugeschnitten. Abgesenkter Herd, tiefergelegte Waschbecken, Balkonrampe. Eine extralange gesonderte Auffahrtsrampe zum Treppenhaus ließ sich noch nachinstallieren.

Beide besaßen klappbare Rollstühle, die sie in ihre Autos (fahrbar mit Handgerät) mit einer Ladehilfe verstauen konnten. Jahrelang waren sie so täglich zu ihren Arbeitsplätzen unterwegs und zweimal wöchentlich zum Training nach Ludwigsburg. Bis das Schicksal sie erneut einholte: Elke erkrankte an Blasenkrebs. Wie schwer die nächsten Jahre für das Paar werden würden, wussten die beiden damals noch nicht. Die Blase musste entfernt werden und ein künstlicher Blasenausgang gelegt werden, später kam noch ein künstlicher Darmausgang dazu. Wieder folgten monatelange Krankenhausaufenthalte. Ihren Beruf konnte sie nun nicht mehr ausüben und auch mit dem Sport war es endgültig vorbei. Bis vor knapp drei Jahren waren sie dennoch mit Hilfe eines Sozialdienstes in der Lage, sich allein und miteinander zu versorgen.

Dann allerdings kam das vorläufige Ende in Form eines Gehirnschlags bei Peter und er wurde ins Krankenhaus gebracht und anschließend in ein Pflegeheim eingewiesen. Sein Berufsleben war damit beendet und er musste die Erwerbsunfähigkeitsrente einreichen. Aber auch ein Zusammenleben mit seiner Ehefrau schien nicht mehr möglich zu sein. Frau O. musste sich mit damit abfinden, ihren Mann in eine Pflegeeinrichtung umzusiedeln. Dies bedeutete, ihren Mann nicht mehr in ihrer ständigen Nähe zu haben und abends alleine im Bett zu liegen und morgens einsam aufzuwachen. 

Dabei war auch Peter O.s innigster Wunsch wieder nach Hause zu kommen.

In der kommenden Zeit versuchte Frau O. sich mit der entstandenen Situation zu arrangieren. Sie gewöhnte sich an die isolierte Situation in der Wohnung und lernte, sich weitgehend selbst zu versorgen.

Sie wickelte die Behördengänge wegen der Renteneinreichung ab so gut es eben ging und wurde dabei von Frau F. von der Stadt B. hilfreich unterstützt. Frau F. machte sie in den Beratungen und Gesprächen auf die Dienstleistungen der Sofiapflege GmbH in Leonberg aufmerksam: Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Betreuungskräfte, die mit im Haus leben und Unterstützung bei der täglichen Hausarbeit, aber auch pflegerische Aufgaben, etwa Nachteinsätze oder Windeln wechseln übernehmen. Mit dieser Form der Betreuung gäbe es doch vielleicht eine Chance und einen Weg für ein erneutes Zusammenleben für das Ehepaar. Elke erkannte die Möglichkeit für sich und ihren Mann und setzte sich daraufhin sofort mit der Sofiapflege GmbH in Verbindung, forderte den Fragebogen für die Bedarfsermittlung an und ließ sich ein Angebot unterbreiten. Die Sofiapflege GmbH nahm sich der Sache an und begann mit dem Vermittlungsprozess einer geeigneten Betreuungskraft. 

Unter den verfügbaren Betreuungskräften entschied man sich gemeinsam für einen Betreuer aus Bulgarien:

Dr. Penko Minchev, geb. 1956, promovierter Arzt für Allgemeinmedizin und hatte die letzten zehn Jahre als leitender Arzt in einem Heim für Behinderte und Demenzerkrankte in Bulgarien gearbeitet. Am 15. März 2012 war es dann soweit, Dr. Minchev traf in Stuttgart ein und wurde von einem Mitarbeiter der Sofiapflege GmbH am Busbahnhof in Stuttgart in Empfang genommen und zu Frau O. gebracht. Er bezog das dritte Zimmer im Hause. Durch die Vermittlung und den Einsatz von Herrn Minchev war es möglich, den größten Wunsch des Ehepaares O. zu erfüllen und ihnen eine würdevolle Betreuung in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Peter konnte nach einigen Tagen wieder nach Hause zurückkehren und dank der Sofiapflege GmbH und natürlich durch Penko Minchevs exzellenter Rund-um-Versorgung konnte sein größter Wunsch erfüllt werden. Alle versichern, es sei Sympathie auf den ersten Blick gewesen.

Ich hoffe sehr, dass es diesen drei Menschen noch viele, viele Jahre gut miteinander geht. Herrn Minchev zolle ich hohen Respekt für seine berufliche Entscheidung. Elke und Peter O., diesen beiden liebenswerten und lebensmutigen Menschen aus B. danke ich für ihren freimütigen Bericht und dass sie mir dadurch einen kleinen Einblick in ihr Leben gestattet haben. Ich versichere ihnen meine aufrichtige Hochachtung und große Bewunderung und freue mich auf jeden weiteren Besuch!

Herzlichst, Ines Roos-Siebold - Bestandskundenbetreuerin der Sofiapflege GmbH Leonberg

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